Nimm‘ die Lupe für den Spatz, nicht die Kanone

Wir, auf einem Kurztrip nach Norden. Übernachten wollen wir auf einem Campingplatz in unserem Bulli. Der Campingplatz liegt an einer Landstraße, die Rezeption hat jetzt, um 19:30, nicht mehr auf, Einchecken geht per Mobiltelefon, der Platz hat größere Parzellen mit Hecken. Wir sehen beim ersten Umschauen einige Camper aus NL, GB, I und Deutsche mit Wohnwagen oder Zelt.
Eine übergewichtige Frau mit Zigarette, sächsischem Akzent und 2 Kindern im Alter von schätzungsweise 8 und 11 geht an uns vorbei in Richtung abgezäuntem Pool. Zwei übergewichtige junge Mädels sitzen auf dem Platz, wo es anscheinend kostenloses WLAN gibt und beschäftigen sich mit ihren Handys. Nach dem Einchecken suchen wir uns einen flächenmäßig großen Platz am Zaun zu einer Pferdeweide. Wir sind ganz für uns hier.

Schräg gegenüber steht ein deutscher Wohnwagen mit Vorzeit, ein alter Mitsubishi, mit keltischen Mustern beklebt, gehört dazu. Auf der anderen Seite steht ein deutsches Wohnmobil, vor dem eine übergewichtige Frau mit Zigarette mit einem nicht übergewichtigen Mann mit Zigarette am Tisch sitzt. Sie haben gerade gegessen. Ein Mädchen, schätzungsweise um die 13 Jahre alt, kommt aus dem Wohnmobil heraus. Das Kennzeichen des Wohnmobils ist DO, also Dortmund.

Der Mann, der zu dem Auto mit dem keltischen Mustern gehört, ruft zu uns herüber, dass der Schlüssel noch außen im Schloss vom Bulli steckt, als wir gerade die Frontscheiben-Verdunkelungen anbringen. Später holt er einen Rollstuhl aus dem Kofferraum des Kelten-Autos und schiebt damit zum Wasser holen.

Ich habe obigen Text möglichst neutral verfasst, ohne meinen ‚Crazy Uncle‘, meinen Verstand, mein Ego, zu Wort kommen zu lassen.

Bei dem unten stehenden Text hat mein ‚Crazy Uncle‘ tüchtig mitgeschrieben:

Wir, auf einem Kurztrip nach Norden. Übernachten wollen wir auf einem schönen Campingplatz in unserem Bulli. Der Campingplatz liegt leider an einer Landstraße, die Rezeption hat natürlich jetzt, um 19:30, nicht mehr auf, Einchecken kann man hoffentlich per Mobiltelefon, der Platz hat größere Parzellen mit Hecken. Schön spießig. Wir sehen beim ersten Umschauen einige Camper aus NL, GB, I und Deutsche mit Wohnwagen oder Zelt. Deutsche. Na, mal sehen, was das für welche sind.
Eine dicke Frau mit Zigarette, sächsischem Akzent und 2 Kindern im Alter von schätzungsweise 8 und 11 geht an uns vorbei in Richtung abgezäuntem Pool. Typisch Harzer.

Zwei fette junge Mädels sitzen auf dem Platz, wo es vermutlich kostenloses WLAN gibt und beschäftigen sich mit ihren Handys. Die haben anscheinend auch nichts anderes auf dem Zettel als Naschen, Burger fressen und am Handy fummeln. 

Nach dem Einchecken suchen wir uns einen flächenmäßig großen Platz am Zaun zu einer Pferdeweide. Hier sind wir schön alleine. Könnte schlechter sein, aber das Umfeld?

Schräg gegenüber steht ein deutscher Wohnwagen mit Vorzeit. Ein alter Mitsubishi mit keltischen Mustern beklebt, gehört dazu. ‚C’ auf dem Kennzeichen. Ist das nicht ‚Cottbus’? Irgend so ein Ostkennzeichen jedenfalls. Das passt ja zu dem Auto mit seinen keltischen Mustern. 

Auf der anderen Seite steht ein deutsches Wohnmobil, nicht mehr das neueste. Davor sitzt ein dickes Paar mit Zigarette am Abendbrottisch. Die Tochter im Teeniealter kommt aus dem Wohnmobil heraus. Sind die zu dritt unterwegs? Das Kennzeichen verrät, dass sie aus Dortmund kommen. Solche Leute können sich also ein so großes Wohnmobil leisten? Nicht schlecht. Den Deutschen geht es noch viel zu gut.

Der Mann, der zu dem Auto mit dem keltischen Mustern gehört, ruft zu uns herüber, dass der Schlüssel noch außen im Schloss vom Bulli steckt, als wir gerade die Frontscheiben-Verdunkelungen anbringen. Sieh’ an. Der ist ganz nett. Später holt er einen Rollstuhl (!) aus dem Kofferraum des Kelten-Autos und schiebt damit seine Wasserkanister zum Befüllen. Haben die den Rollstuhl etwa nur zum Wasser holen? Hä?

Bis jetzt habe ich noch niemanden gesehen da drüben, der auf einen Rolli angewiesen ist. 

Fazit:

Der Verstand bewertet und bewertet. Je negativer, desto mürrischer ist Deine Stimmung. Werde Dir Deiner Gedanken bewusst, Deiner Bewertungen und lass’ sie mal wissentlich beiseite, so wie ich es mit dem obigen Text gemacht habe. 

Du wirst Dich freuen über den Frieden, der dann einkehrt, über die Gelassenheit und vor allem hast Du dadurch gute Chancen, das Positive wahrzunehmen. Du gewinnst die Kontrolle über Dein Leben zurück, denn Dir wird auffallen, dass Deine Gefühlslage und Deine Gedanken in Relation stehen. Je öfter Du dir das bewusst machst, desto mehr kannst Du Deine Stimmung lenken.

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